Zeittafel zur Geschichte der Pfarrei Grafenau
11. Jahrhundert
Wahrscheinlicher Zeitraum der Rodung unter den Grafen von Formbach in der Grafen-Au. Gründung der ersten Siedlung in der Grafen-Au.
Im Verlauf des 12. Jahrhunderts
Erstmalige Darstellungen der Himmelfahrt Mariens. Rückschluss auf die Wahl der Kirchenpatronin in Grafenau.
1240
Die Grafen von Hals verleihen Grafenau das Marktrecht.
1255
Landesteilung durch die Wittelsbacher Herzöge. Grafenau wird unter den vorzüglichsten Orten aufgezählt.
1257
Sieg der Herzöge von Baiern in einer Fehde über König Ottokar von Böhmen. Geschichtlicher Hintergrund einer Sage von Brudersbrunn am Frauenberg von Grafenau.
1376
Auf Fürsprache des Landgrafen von Leuchtenberg Erhebung Grafenaus zur Würde einer Stadt durch Kaiser Karl IV.
1389
Kapellenstiftungen des Landgrafen Johann I.
1. eine Kapelle über einer heiligen Quelle zu Ehren des hl. Königs Oswald.
2. eine Kapelle bei der Burg Bärnstein.
1395
Stiftungsbrief des Leuchtenbergers Johann I. für eine Klostergründung bei der Kapelle St. Oswald.
1396
Gründung des Klosters St. Oswald, besiedelt vom Orden der Pauliner.
Die Pfarrei Grafenau als Benefizium für die Propstei St. Oswald erstmals urkundlich aufgeführt.
1426
Stiftung eines täglichen Meßstipendiums zur Kirche des Spitals in Grafenau.
1431
Ausscheiden des Ordens der Pauliner aus der Propstei St. Oswald.
1437
Übernahme der Propstei St. Oswald von seiten der Augustiner Chorherren in St. Nikola in Passau.
1508
Ehrung der Stadt Grafenau durch Verleihung des Stadtwappens.
1521
Stiftung des Hüttenmeisters Erasmus Mospurger: Ein ewiger Jahrtag in der Grafenauer Kirche. Schenkung seiner Behausung an die Stadt Grafenau (zwecks Überwachung des Stiftungsauftrags) zur Errichtung eines Rathauses (heute Nationalparkamt).
1563
Ausscheiden der Augustiner Chorherren aus der Propstei St. Oswald.
1567
Verwaltung der Propstei durch Benediktiner von Niederalteich.
1581
Volle Übernahme der Propstei und der Pfarrei Grafenau durch die Abtei Niederalteich unter dem Abt Paulus Gmainer.
1610
Stiftung des Benediktinerpropstes in St. Oswald Laurentius Seyberer:
Frühmesselesehaus (Scharrerstraße Haus-Nr. 35) der Stadt überlassen zur Errichtung einer neuen Schule.
1612
Neubau von Spital und Spitalkirche, gefördert durch Heinrich Zimbß, Stadtschreiber und Prokurator auf Bärnstein.
1639
Großer Brand in Grafenau. Schwere Schäden an der Kirche.
1659
Einweihung der neu aufgebauten Pfarrkirche.
1676
Abermals Brand in Grafenau. Die Pfarrkirche wieder völlig in Asche.
1679
Feier der Gottesdienste bis zu diesem Jahr in der Spitalkirche. Aufbau der Pfarrkirche nicht dokumentiert.
1704
Beginn der Wallfahrt zum Bild der Allerheiligsten Dreifaltigkeit am Brudersbrunn, alsbald Errichtung einer Holzkapelle.
1707
Auf Antrag und Befehl verschiedener Obrigkeiten erster Abbruch der Kapelle am Brudersbrunn.
1734
Große Renovierung des Chores der Pfarrkirche im Stile der Barockzeit nach dem Vorbild und mit Förderung von Niederalteich.
1742
Schlimme Folgen des Österreichischen Erbfolgekrieges: Schloss und Kapelle Bärnstein durch die Panduren des Obersten Trenck gesprengt, das Spital in Grafenau und seine Kirche gänzlich zerstört.
1747
Neubau des Spitals und der Kapelle.
1760
Schloss und Kapelle Bärnstein wieder errichtet.
1763/64
Ausschmückung der Spitalkirche mit Werken von Hengersberger und Niederalteicher Kunsthandwerkern.
1803/04
Säkularisation in Bayern. Verstaatlichung wie auch Zerstörung kirchlichen Eigentums. Aufhebung der Abtei Niederalteich und seiner Propstei St. Oswald, Abbruch der Kapelle Brudersbrunn.
1806
Errichtung der Stadtpfarrei Grafenau.
1811/12
Beseitigung der Armenseelenkapelle im nördlichen, der Fronleichnamskapelle im südlichen Kirchhof.
1832
Brand der oberen Stadt, Rettung der gefährdeten Pfarrkirche durch mutigen Einsatz zweier Zimmerleute aus Grüb.
Ab 1834
Durch sechs Jahrzehnte fortwährende Opfer der Grafenauer für ihre Pfarrkirche:
Umbau – Innenrestauration – neue Kreuzwegstationen – neue Orgel.
1842
Einweihung der neu erbauten Wallfahrtskapelle Brudersbrunn.
1850
Letzter großer Stadtbrand, die Pfarrkirche wieder gerettet.
1872
Verlegung des Friedhofs vom Kirchplatz weg auf neues Gelände, damals außerhalb der Stadt.
1905 – 1907
Völliger Umbau der Pfarrkirche in neuzeitlichem Barock nach den Plänen von Architekt Michael Kurz, Augsburg, unter Dekan Heinrich Schwarzmaier.
1911/12
Ausschmückung der Kirche durch Kunstmaler Leonard Thoma aus Jettingen.
1931
In der neuen Armenseelenkapelle an der Westfront der Kirche Einbau einer Gruft für den Erbauer der neuen Kirche, Stadtpfarrer und Dekan i. R. Heinrich Schwarzmaier.
1940
Einweihung einer neuen Orgel.
1951
Ausgestaltung der früheren Ölbergkapelle zur Kriegergedächtniskapelle.
1957
Übergabe der Seelsorge in der Stadtpfarrei Grafenau an die Pallottiner.
1959
Voller Ausbau der Kirchenorgel.
1961
Totale Außenrenovierung der Stadtpfarrkirche. Die große und die kleine Kuppel des Turmes und die Laterne werden mit Kupferblech ausgestattet.
1965
Kanonische Errichtung der Niederlassung der Pallottiner für die Stadtpfarrei Grafenau.
1966
Einweihung der neuen Herz-Jesu-Kirche Neudorf, Pfarrei Grafenau. Erbauung des Pfarrheims Grafenau.
1972
Große Außen- und Innenrenovierung der Kirche; Einbau einer Elektro-Fußbodenheizung und Gestaltung einer neuen Altarinsel mit einem Mittelaltar, einem Ambo und Taufstein aus bulgarischem Muschelkalkgestein.
1979
275 Jahre Wallfahrt zum Brudersbrunn. Bischof Dr. Antonius Hofmann aus Passau zelebriert den feierlichen Pontifikalgottesdienst zum Jubiläum.
1984
Große Renovierung der Kirche Herz-Jesu in Neudorf.
1984/85
P. Stephan und P. Markus Haering, zwei Söhne der Stadt Grafenau, erhalten in den zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Priesterweihe in Metten und feiern in Grafenau Primiz.
1989
Große Außenrenovierung der Stadtpfarrkirche mit Neugestaltung des Kirchenumfeldes.
1994
2o-jähriges Jubiläum der Grafenauer Kirchenorgel mit Festgottesdienst und Konzert.
1996
600-Jahr-Feier der Pfarrei Grafenau mit Bischof Eder aus Passau.
1998
Rückgabe der Seelsorge von den Pallottinern an die Diözese Passau am 1. September.
Kajetan R. Steinbeißer wird neuer Stadtpfarrer von Grafenau.
Die Pfarrhofsanierung wird in Angriff genommen, Pfarrer und das Pfarrbüro werden für ein Jahr ausgelagert.
2001
Großer Pontifikalgottesdienst mit Altbischof F. X. Eder zum 625-jährigen Stadtjubiläum.
2003-2005
Beginn der großen Innenrenovierung der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt. Feierliche Wiedereröffnung am 2. Oktober 2005 durch Bischof Wilhelm Schraml.
Weitere Informationen über die Pfarrkirche und die Pfarrei sind auch am Schriftenstand in der Stadtpfarrkirche zu finden, die seit der ersten urkundlichen Erwähnung der Mutter Gottes geweiht ist.