Kapellen St. Oswald

Kapellen Pfarrei St. Oswald

Die Dorfkapelle in Guglöd

Im Spätherbst 1945 fassten die Guglöder den Entschluss, eine Dorfkapelle zu bauen. Gründe dafür gab es jede Menge: der Krieg war zu Ende, das große Sterben, Angst, Not und Elend hatten ein Ende. Es konnte also wieder aufwärts gehen, und als erstes sollte eine Kapelle entstehen. Da die Beschaffung des Baumaterials nur in Naturalien möglich war, dauerte es gut zwei Jahre, bis die Kapelle fertig war. Namhafte Künstler haben bei Bau und Ausgestaltung mitgewirkt, so Dombaumeister Hornsteiner aus Passau, die Maler Pater Iwo Scheible (Altarbild) und Heinz Theuerjahr, sowie unser Bildhauer Hans Lentner aus Spiegelau. Am 11. April 1948 konnte Generalvikar Dr. Riemer die Weihe vollziehen. Als im Jahre 1984 Flurbereinigung und Dorferneuerung in Guglöd durchgeführt wurden, war es an der Zeit auch die Kapelle zu renovieren. Die finanziellen Ausgaben wurden von der Flurbereinigung bezuschusst. Aber auch die Guglöder brachten wieder große Eigenleistung auf. Nach dieser zweijährigen Verjüngungskur erstrahlte die Kapelle zwar im neuen Glanz, aber doch im alten Stil. Gerade diese gelungene Renovierung trug wesentlich dazu bei, dass die Ortschaft Guglöd beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ Landkreissieger wurde. Die Gemeinschaftsleistungen der Guglöder wurden damit anerkannt und gewürdigt. Einmal in der Woche wird in der Dorfkapelle die Heilige Messe gefeiert.

Die Marienkapelle in Haslach

Nur die ältesten Einwohner unseres über 600 Jahre alten Dorfes werden sich noch an die hölzerne Maiandacht-Kapelle erinnern können, die in den dreißiger Jahren wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste. In der Mitte des Dorfes, auf einer kleine Anhöhe, wurde nach langem Wunsch der Haslacher, im Zuge der Dorferneuerung wieder eine Kapelle gebaut. So konnte nach zweijähriger Bauzeit die neue Kapelle am 19. Mai 1983 durch H.H. Bischof Antonius Hofmann eingeweiht werden. Die Kapelle ist Verbindung von moderner Architektur und traditioneller, landschaftsgebundener Bauweise, bei der die Form des Kreises eine dominierende Rolle spielt. Für die künstlerische Ausgestaltung konnten die Münchner Bildhauer Otto Schafarschik und Paul Volk gewonnen werden. Der Altar stellt einen Lebensbaum voller Dornen und als Krönung das blutende Kreuz dar. Auf dem eisernen Kreuz ist Jesus nur noch durch den abstrakten vergoldeten Kopf dargestellt. Die Altarsäule selbst ist aus Fichtenholz. Da die Kapelle der Muttergottes geweiht ist, beherbergt sie auch eine wertvolle, holzgeschnitzte Madonna, die H.H. BGR Pfarrer Heinrich Hockgeiger gestiftet hatte. 1984 wurde für die Erhaltung der Kapelle und deren Unterhalt ein K a p e l l e n v e r e i n gegründet. Die Vereinsmitglieder kümmern sich um die Sauberhaltung und Ausschmückung der Kapelle und die notwendigen Neuanschaffungen. So wurde unter H.H. Pfarrer Kajetan Steinbeißer ein moderner Kelch erworben, der vom Wiesbadener  Künstler Bernd Schermuly passend für die Marienkapelle angefertigt wurde.

Die Kapelle in Höhenbrunn

Seit alters her stand in Höhenbrunn eine hölzerne Marienkapelle am östlichen Ortsrand, auf dem Weg zum Kloster St. Oswald hinüber. Doch bei dem großen Sturm von 1870 stürzte eine daneben stehende Linde auf das Dach und zerstörte die Kapelle völlig. Nur die Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind blieb unversehrt und der damalige Ortsführer bewahrte sie zunächst bei sich zu Hause auf. Eine Legende erzählt, wie die Muttergottes bald wieder zu einer neuen Kapelle kam: Als die Höhenbrunner am Hl. Abend 1870 gemeinsam von der Klosterkirche St. Oswald, wo sie die Christmette besucht hatten, zurückkamen, hörten sie ein Wimmern und Weinen. Sie gingen ihm nach und wurden zu dem Bauernhaus und dem Schrank geführt, in dem die Statue der Muttergottes aufbewahrt wurde. Dieses Ereignis deuteten die Höhenbrunner dahin gehend, dass die Madonna traurig sei, weil niemand mehr vor ihr beten könne; und so gelobten sie, ihr eine neue Kapelle zu bauen. Sie hielten Wort und errichteten bereits im Frühjahr 1871 an der alten Stelle eine Kapelle aus Stein, die gut 70 Jahre erhalten blieb. Doch als im April 1945 die schweren amerikanischen Panzer vorbeifuhren, fielen Teile des ohnehin nicht mehr stabilen Mauerwerks ein. Nach dem Krieg hatten die Menschen andere Sorgen, und so blieb die Ruine mehrere Jahre stehen. So bald es aber wirtschaftlich wieder ein wenig besser ging, dachten die Höhenbrunner in den fünfziger Jahren auch an ihre Kapelle und machten sich an den Neubau; nun aber in der Dorfmitte. Den Platz auf dem Dorfanger stellte die Gemeinde zur Verfügung. Im Rahmen der Flurbereinigung und der Neugestaltung des Dorfangers wurde Anfang der neunziger Jahre auch die Kapelle saniert. Sie erhielt dabei ein Dach aus Holzschindeln, wie es früher im Bayerwald üblich war. Damit weiterhin für die Kapelle gesorgt wird, haben die Höhenbrunner 1992 den Kapellenverein gegründet, der darüber hinaus auch den dörflichen Zusammenhalt festigen soll. Bisher wurden zwei Kapellenfeste abgehalten, deren Erlös dem Erhalt der Kapelle zu gute kam. Auf diese weise konnten neue Bänke gekauft werden, die Sitzplätze für etwa 30 Personen bieten. Es finden in der Kapelle Rosenkränze und Maiandachten statt, in den Sommermonaten wird gelegentlich auch die Heilige Messe in der Dorfkapelle gefeiert.

Die Kapelle in Totenmann

Als Dank für den gut überstandenen 2. Weltkrieg und die Rückkehr nach Hause, versprach Franz Joachimstaller ein Kreuz neben seinem Haus in Totenmann zu errichten. Er war Maurer und so wurde schließlich eine Kapelle daraus. Das Dach wurde mit Holzschindeln versehen. Der Glockenturm erhielt ein Blechdach. Im Innenraum errichtete er einen Altar mit einem Holzkreuz und sechs Kerzenleuchtern. Die Madonna über dem Altar und auch das Kreuz wurde von Franz Vater aus Totenmann gefertigt. Im Jahre 1964 wurde die Kapelle in Totenmann eingeweiht. Jedes Jahr werden auch heute noch Maiandachten abgehalten und im Herbst ein Rosenkranz gebetet. Die Kapelle befindet sich weiterhin im Besitz der Fam. Joachimstaller und wird vom Sohn Josef Joachimstaller betreut.